Springblut
Springpferdezucht aus Überzeugung mit Vollblut!
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Warum I'm Special de Muze?

Dieser Hengst ist -wie der Name schon so treffend sagt- etwas ganz Besonderes! Die Abstammung mit zwei Elterntieren, die im Spitzenspringsport weltweite Erfolge gefeiert haben (und immer noch feiern!), ist für sich genommen schon außergewöhnlich. Aber die sportliche Selbstdarstellung des Hengstes hat mich noch mal mehr überzeugt. In Vermögen und Vorsicht, aber auch Rittigkeit und Charakter, erfüllt er höchste Ansprüche. Damit ist er in nach meinem Dafürhalten ein Kandidat für den ganz großen Sport und noch dazu in Sachen Abstammung eine echte Rarität.

Abstammung

Sein Vater Emerald van’t Ruytershof (Sieger Nationenpreis Aachen 2013, Nationenpreis Falsterbo 2015, Olympia-Shortlist für Rio 2016) und die Mutter Walnut de Muze (Sieger Nationenpreis Team in Dublin 2010 und Calgary 2009, Europameisterschaft Windsor 2009, Weltmeisterschaft Kentucky 2010) haben beide unter Harrie Smolders internationale Erfolge gefeiert. Dies ist dies für mich eine geniale Kombination von echten Leistungspferden. Allenfalls ein Comme il faut (mit Cornet Obolensky mal Ratina Z) spielt in einer vergleichbaren Liga.

Emerald ist ein Sohn des Diamant de Semilly, dem kaum ein Superlativ gerecht wird und der aktuell die WBFSH-Liste der Spring-Vererber anführt. Diesen Hengst hervorzuheben, wäre Eulen nach Athen zu tragen. Seine Nachkommen haben sich sportlich enorm durchgesetzt, als Beispiel seien Kalaska de Semilly und Quickly de Kreisker genannt. Grund hierfür ist die einheitliche, enorme Abdruckkraft der Nachkommen, die für vermögendes Springen sorgt. Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Diamant muss für optimale sportliche Attribute regelmäßig mit viel Blut auf der Mutterseite angepaart werden, sonst können die Nachkommen schwer ausfallen. 

Walnut de Muze stammt aus einem extrem sporterprobten belgischen Stamm 34, vielmehr DEM sporterfolgreichsten Stamm der belgischen Zucht. Wie Walnut selbst, waren bereits die Mutter Querly Chin und Großmutter Kerly international über 1,60m erfolgreich, ein Hattrick der besonderen Art in direkter Mutterlinie. Aus der direkten Verwandtschaft von Walnut kommen dazu Ausnahme-Sportler wie Narcotique de Muze, Inshallah de Muze, Walloon de Muze, Daytona de Muze, Derly Chin de Muze, Falaise de Muze, Diablesse de Muze, Freestyle de Muze, Vagabond de la Pomme, Farfelu de la Pomme, Gaillard de la Pomme, Kasanova de la Pomme, Querlybet Hero, Ensor de Litrange – allesamt international erfolgreiche Springpferde!

Zugegeben, der Nachkommenzahl aus diesem Stamm wurde durch massiven Einsatz von Embryonentransfer auf die Sprünge geholfen, aber von nichts kommt nichts. Eine derart hohe Leistungsdichte ist außergewöhnlich, ohne wenn und aber.

Zurück zu dem fallenden Hengststamm ab Walnut de Muze: Nabab de Reve sehe ich gern als Muttervater, weil er regelmäßig viel Kraft aus dem Rücken mitgibt, dabei aber manchmal die nötige Elastizität vermissen lässt. Die Kombination mit Chin Chin scheint mir perfekt abgestimmt, weil dieser genau hier seine Höhepunkte in der Vererbung hat. Die Kombination von Querly Chin mit Nabab de Reve war überaus erfolgreich, denn Walnut ist eine von 4 Vollgeschwistern, die internationale Erfolge oberhalb von 1,50m vorweisen können. Weitere bekannte Töchter dieser Stute sind Narcotique de Muze II von Darco und Narcotique de Muze IV von Quidam de Revel, die jeweils Erfolge über 1,60m verbuchen können und wiederum S-erfolgreiche Nachkommen gebracht haben.

Eigenleistung

Trotz der phänomenalen Abstammung verlässt man sich bei einem Deckhengst natürlich nicht nur auf einen guten Namen, hier stimmt auch der sportliche Eindruck. Er bringt einfach alle Attribute eines Top-Sportlers mit: Er spielt mit der Höhe, wirkt in jeder Phase ideal ausbalanciert und zeigt eine Mühelosigkeit am Sprung, die auf enorme Kraft aus der Hinterhand schließen lässt. Seine Vorsicht bestätigte der Hengst, indem er bei allen 6 Runden des belgischen Pavo-Cup 2013 fehlerlos blieb. Im Jahre 2015 gewann er souverän das GMB-Finale für 6- & 7-Jährige in Drachten und im März die Deckhengste-Springprüfung beim Indoor-Brabant. Der Hengst ist mittlerweile altersgemäß bis 1,40m platziert und hier ist ganz sicher noch Luft nach oben.

Qualität vor Optik

Bei allen sportlichen Attributen muss man auch zugeben: Dieser Hengst polarisiert. Die einen Züchter loben seine sportlichen Attribute, die anderen monieren einen Mangel an Typ und Fundaments-Korrektheit. Man muss halt wissen, worauf man sich einlässt. Daher war es mir in diesem Fall auch besonders wichtig, den Hengst live auf dem Pflaster zu begutachten.

Ein weiterer, oft vernommener Kritikpunkt, ist die nachlässige Vorhandmanier des Hengstes. Ehrlich gesagt war mir das bei ihm als Youngster von 4 Jahren auch ein wenig suspekt. Man weiß halt nie, wie es sich mit Vorsicht und Reflexen verhält, wenn die Abmessungen größer werden. Aber ein begnadetes Talent musste man dem Hengst damals schon zugestehen. Von daher lohnt es sich mitunter, ein paar Jahre abzuwarten und sich dann erneut ein Bild von dem Hengst zu machen. In meinen Augen hat er mittlerweile alles bewiesen, was man bei einem Top-Springpferd sehen muss. Nämlich, dass er trotz Hängepartie im Vorderbein extrem vorsichtig ist und sich hierdurch auch in schwierigen Parcours Situationen nicht in Verlegenheit bringen lässt. Auch über höhere Abmessungen und wenn es mal dicht wird, bleibt er reaktionsschnell.

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Vielfach wird von Züchtern dazu seine herbe Optik an den Pranger gestellt. Für mich ist er ein großer, sportlicher Hengst, der trotz markantem Gesicht nicht grob wirkt. Zumal ich einfach betonen muss, der Typ steht für mich dann hintenan, wenn ein Hengst solche sportlichen Qualitäten mitbringt! Manche Kritiker bezeichnen ihn gern mal als „Wallach“, aber ich finde ihn maskulin genug und würde sogar so weit gehen, ihn als durchaus ansprechend zu bezeichnen. Da mögen die Geschmäcker natürlich unterschiedlich sein.

Grundsätzlich bleibt anzumerken, dass ich manchmal nur darüber staunen kann, dass geballte Qualität am Sprung und Leistungsbereitschaft anscheinend für manche Züchter hinter rein optischen Mäkeln hinten anstehen soll. Denn wenn ein Pferd enormes sportliches Potential mitbringt und noch dazu eine Ausnahme-Abstammung hat, dann muss man einem Deckhengst verzeihen, selbst wenn er sich optisch (man möge mir die Ausdrucksweise verzeihen!) wie das letzte Kamel vererbt. Denn vornehmlich geht es in der Springpferdezucht doch um Springleistung und hier spielt der Hengst einfach in einer eigenen Liga.

Im Exterieur steht der Hengst für mich als typisch belgisch etwas gedrungen wirkender Sportler da, der aber genügend Leichtigkeit mitbringt und obendrein einen starken Rücken. Vielleicht fehlt ihm die letzte Formschönheit, aber ich finde ihn äußerst funktional angelegt. Mit knapp 44% Vollblutanteil ist er für ein hochklassiges Springpferd durchschnittlich blutgeprägt.

Noch ein Wort zur Korrektheit der Gliedmaßen. Darüber habe ich auch schon manch einen Fehlergucker schimpfen hören und ja, hier sind Schwächen. Aber im Gangbild ist er korrekt und bereits sein Vater Emerald beweist mit ähnlichen Konstruktions-Schwächen im Hinterbein enorme Leistung und Haltbarkeit im absoluten Topsport. Das ist für mich wichtiger als die allerletzte Fundaments-Korrektheit. Man hat jedenfalls auf deutschen Körplätzen schon ganz andere (Prämien-)Hengste gesehen, die niemals dieselbe Leistung gezeigt haben. Da sind bei mir die Prioritäten eindeutig.

In Sachen Bewegungsqualität darf man sich von dem Hengst sicher keine Wunder erwarten. Aber gemessen an dieser Abstammung ist die Bewegung absolut akzeptabel und man sollte bei der Qualität am Sprung jede Zugabe in Sachen Gangwerk einfach als Bonus betrachten. Er bewegt sich jedenfalls locker und immer perfekt ausbalanciert, vor allem im Galopp.

Nachkommenleistung

Der Hengst ist in einem Alter angekommen, wo er dem ersten Junghengst-Hype entwachsen ist und der ungetrübte Blick auf seine Nachkommenschaft seine Vererbungsqualitäten bestätigen muss. Ansonsten wird er, wie jeder andere Hengst, trotz guter sportlicher Weiterentwicklung um Stuten kämpfen müssen. 

Die volljährigen Nachkommen von I’m Special fand ich äußerst sportlich und überzeugen mit sattem Vermögen am Sprung. Die Kraft am Sprung kombiniert mit hoher Beweglichkeit, die der Hengstlinie des Diamant de Semilly eigen ist, setzt sich in I’m Special‘s Erbe fort. Es sind pfiffige Pferde mit allen Möglichkeiten am Sprung, die in ihrer Manier nicht viel Aufhebens machen aber sicher ebenso im anspruchsvolleren Sport überzeugen werden. Allen Fehlerguckern sei gesagt, dass den Nachkommen, die ich bislang auf dem Pflaster gesehen habe, keine strukturellen Auffälligkeiten im Hinterbein und Ablauf anzumerken sind.

Warum für meine Stute? 

Mit meiner Lucy habe ich ein echtes Luxusproblem; sie ist nach meinem Dafürhalten ziemlich optimal im Sprungablauf und überzeugt mit phänomenaler Einstellung am Sprung und großer Vorsicht bei optimalen Charakterwerten. Der Hengst sollte allenfalls in Sachen Rittigkeit nicht negativ auffallen und in erster Linie die hohe Qualität der Stute nicht gefährden. Vermögen schadet nie.

Ihren bisherigen Fohlen hat Lucy einen enorm starken Rücken und viel Kraft im Galopp mitgegeben, hier dulde ich dennoch keine Abstriche beim Hengst. Mit Blick auf Lucys Stutenstamm sind keine Schwierigkeiten im Fundament zu erwarten, ebenso wie ausgesprochene Härte bewiesen durch langjährige Sportkarrieren zu finden sind. Da erscheint das Risiko eines Exterieur-bedingten Totalausfalls überschaubar, gemessen an der Grundqualität, die I’m Special unstrittig mitbringt. 

Weil ich mit Lucia in the Sky bereits ein blutgeprägtes Stutfohlen aus der Lucy habe, soll der Hengst ruhig erheblich von den bisherigen Anpaarungsideen abweichen, um meine Optionen für die Weiterzucht zu erweitern, sofern ein Stutfohlen fällt. Andererseits ist ein Hengst mit einem gewissen Renommee und Marktwert notwendig, falls ein Hengstfohlen fällt und damit ein Verkauf nötig wird. I’m Special bringt eine topaktuelle Abstammung mit, dessen Nachkommen überschwemmen aber noch nicht die Aufzuchtställe der Hengsthalter.


Nachtrag Herbst 2016:

Meine Lucy war von I'm Special prompt tragend, hat aber leider resorbiert. Es war bereits zu spät im Jahr für eine weitere Bedeckung und somit muss ich mich auf das nächste Jahr vertrösten.


Nachtrag Februar 2017:

Nachdem mich im Vorjahr noch alle fragten, welchen Hengst ich da denn ausgegraben habe, war nach dem Sieg in Neumünster der Name I'm Special de Muze plötzlich in aller Munde. Für mich war schon davor ein zweiter Versuch für Lucy fest gesetzt. Dieser schöne Erfolg vor deutscher Kulisse bestätigt mich in dieser Hengstwahl umso mehr.


Nachtrag Dezember 2017:

Lucy hatte einen späten Abort, es wäre ein Rapphengstfohlen geworden. Dieser Verlust ist für mich kaum in Worte zu fassen und der Grund, warum ich im Jahr 2018 keine meiner Stuten habe decken lassen.


Nachtrag September 2018:

Gleich 3 Nachkommen von I'm Special de Muze können sich im Finale der Weltmeisterschaften der jungen Springpferde 2018 in Lanaken/ BEL altersgemäß gut in Szene setzen. Auffällig waren auf dem 4. Platz bei den 5-Jährigen I'm Specialized/ Piet Raijmakers Jr und bei den 6-Jährigen Oak Grove's I'm the One/ Harm Lahden bis ins Stechen und auf den 14. Platz (und damit bester Deutscher Teilnehmer). Ebenfalls bei den 6-Jährigen im Finale am Start und letztlich auf Platz 13 war Mr. Jones/ Stef Bossaerts, der bereits amtierender Meister der 6-jährigen belgischen Springpferde 2018 war.


Nachtrag April 2019:

Manchmal werden Wünsche wahr: Lucy hat im dritten Anlauf ein gesundes Stutfohlen von I'm Special de Muze bekommen. Ich bin unendlich dankbar dafür, diese Idee endlich Wirklichkeit werden zu sehen, auch wenn die Stute nicht mehr bei mir in der Zucht ist.